Wenn du nicht weißt, was du willst – dann ist das vielleicht kein Mangel, sondern ein Anfang.
Viele Menschen kommen irgendwann an diesen Punkt: Das Leben funktioniert – äußerlich. Und doch macht sich etwas in ihnen bemerkbar. Es ist kein lautes Gefühl, eher ein inneres Vibrieren, ein leiser Mangel an Lebendigkeit. Etwas fehlt. Aber was?
Diese Frage kann verunsichern. Denn wir sind es gewohnt, zu wissen, zu planen, zu kontrollieren. Klarheit gilt als Stärke. Und Unklarheit? Als Schwäche. Aber was, wenn genau dieses „Ich weiß nicht, was ich will“ ein Zeichen ist? Kein Scheitern – sondern ein Weckruf?
In der Seelenarchitektur sehen wir diesen Moment nicht als Krise, die überwunden werden muss – sondern als Symptom.
Ein Ausdruck dafür, dass in deinem Inneren etwas in Bewegung ist. Dass etwas, das lange im Verborgenen lag, jetzt gesehen werden möchte. Kein persönliches Defizit – sondern ein Signal deiner Seele, dass du an einem Wendepunkt stehst.
Viele Frauen, die ich begleite, haben jahrelang funktioniert. Sie haben Verantwortung übernommen, sich angepasst, waren erfolgreich – nach außen. Doch dabei haben sie oft den Kontakt zu sich selbst verloren. Nicht aus Schwäche, sondern aus Stärke. Weil sie durchgehalten haben. Weil sie für andere da waren. Und irgendwann merken sie: Ich weiß gar nicht mehr, was wirklich *meins* ist.
Diese Orientierungslosigkeit ist kein Zustand, der „weg muss“. Sie ist ein Spiegel. Und manchmal sogar ein Schutz – damit wir nicht einfach weitermachen wie bisher.
In der Seelenarchitektur fragen wir: Was will das Leben dir hier zeigen?
Was, wenn genau diese Unklarheit ein Zeichen ist, dass sich etwas in dir neu sortieren möchte? Dass du nicht falsch bist – sondern dass dein System sich gerade neu ausrichtet? Wenn das Leben immer für dich ist, wofür könnte dieser Moment gut sein?
Vielleicht will dir das Leben zeigen, dass du dir selbst wieder näherkommen darfst. Dass da etwas wartet – in dir. Nicht als Ziel, sondern als innerer Weg. Ein Weg, auf dem du dich selbst wieder spürst. Und beginnst zu erkennen, was du wirklich brauchst.
Wenn du gerade nicht weißt, was du willst – dann ist das ein echtes Lebenszeichen.
Vielleicht ist das der Moment, in dem du beginnst, dich wirklich zu fragen:
Wer bin ich, wenn ich nicht funktioniere?
Was wünsche ich mir, wenn niemand zuschaut?
Und was, wenn mein Leben nicht neu erfunden werden muss – sondern nur neu empfunden?
Es gibt Wege, die nicht sofort klar sind. Aber sie beginnen in dir.
Und manchmal braucht es nur einen ehrlichen Moment der Stille, um sie zu hören.